8 -
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
21
22
23
24
25
26
27
28
29
30
31
32
33
34
35
36
37
38
39
40
41
42
43
44
45
46
47
48
 Ersatzteilkatalog
Wichtig
Die fett gedruckten Bezugsnummern dieses Abschnitts weisen auf Bestandteile hin, die nicht in den neben dem Text stehenden Abbildungen, sondern in der vorliegenden Explosionszeichnung dargestellt werden.
Funktionsprinzip des Katalysators
Es werden „3-Wege“-Katalysatoren eingesetzt. Sie dienen der Reduzierung der in den Abgasen enthaltenen Schadstoffe, genauer des CO (Kohlenmonoxid), der HC (unverbrannte Kohlenwasserstoffe) und der NOx (Stickstoffoxide). Der Katalysator verfügt über eine besondere mit Aluminiumoxid überzogene Trägersubstanz in „Bienenwabenform“, welches seine Oberfläche rau gestaltet und die von den Abgasen durchflossene Fläche erheblich vergrößert. Das Oxid wird mit aktiven Substanzen beschichtet, die für den Abbau der schädlichen Elemente erforderlich sind. Bei diesen Substanzen handelt es sich normalerweise um Platin und Rhodium. Das erste Element (Platin) ermöglicht das Oxydieren (in Kombination mit dem Sauerstoff) des CO und der HC. Das zweite Element (Rhodium) dient der Reduzierung (in Kombination mit dem CO) der NOx. Um zu ermöglichen, dass der CO und die HC oxydieren wodurch Wasser und Kohlendioxyd gebildet werden, und dass sich die NOx reduzieren und dadurch Stickstoff und Kohlendioxyd bilden, ist es erforderlich, dass in den Abgasen eine präzise Menge an Sauerstoff vorhanden ist und dass demzufolge das Luft-/Kraftstoffgemisch mit den korrekten Proportionen erstellt wird. Dies konnte mit Hilfe eines hochmodernen Einspritzsystems erzielt werden, welches eine extrem präzise Dosierung des Luft-/Kraftstoffgemischs gewährleistet.
Die Lambdasonde (Abschn. 6 - 8) überwacht den Sauerstoffgehalt in den Abgasen und leitet diese Daten unmittelbar an das Steuergerät weiter. Um zu gewährleisten, dass die im Auspuff installierten Katalysatoren ihren maximalen Wirkungsgrad erzielen, hält das Steuergerät (mittels Einspritzung) das Luft-/Kraftstoffverhältnis innerhalb einer nahe am optimalen Wert liegenden Toleranz aufrecht. Dadurch werden einerseits die Abgabe der Kohlenwasserstoffe (HC) und der Kohlenmonoxid (CO) und andererseits des Stickstoffoxids (NOX) auf ein Minimum reduziert. Die „3-Wege-Katalysatoren“ vervollständigen die „Reinigung“ der Abgase, indem sie die CO-, HC- und NOx-Rückstände im Auspuff umwandeln und die Schadstoffnorm EURO 3 erfüllen.
Vorsichtsmaßnahmen zur einwandfreien Funktion des Katalysators
Zum einwandfreien Betrieb muss der Katalysator Temperaturen um die 800 °C erreichen, die nie unter 300 °C absinken dürfen. Der angegebene Maximalwert darf jedoch nicht überschritten werden, da es sonst zu irreparablen Schäden am Katalysator kommen würde. Aus diesem Grund dürfen sich im Nachbehandlungselement der Abgase niemals erhebliche Mengen an unverbranntem Kraftstoff absetzen, die durch ihr Verbrennen zu einem extremen Temperaturanstieg führen würden. Die Zünd-/Einspritzanlage muss sich daher immer im perfekten Betriebszustand befinden (es darf nie zu Fehlzündungen kommen). Darüber hinaus darf das Motorrad niemals bei auf ON stehendem Zündschlüssel und ENGINE STOP Schalter angeschoben werden. Wenn der Motor dann nämlich nicht anspringt, durchflutet der Kraftstoff das Auspuffsystem und setzt sich auf den Katalysatoren ab. Natürlich muss bei einem katalysierten Auspuffsystem ausschließlich bleifreies Benzin verwendet werden, da sich das Blei auf den hier aktiven Elementen absetzen und deren auf die in den Abgasen enthaltenen Schadstoffe gerichtete Aktion in erheblicher Weise einschränken würde.
Ausbau der Auspuffanlage
Die Feder (10) des linken Schalldämpfers (8) vom mittleren Auspuffrohr (5) lösen.
Durch Kontern der Mutter (31) die Schraube (30) lösen und den linken Schalldämpfer (8) vom Motorrad abnehmen.
Distanzstück (23) und Dämpfergummis (24) aufbewahren.
Nach Lösen der Schrauben (26), (42) und (43) den linken Wärmeschutz (33) abnehmen, dann die Distanzstücke (25), (41) und (44) sowie die U-Scheiben (34) aufnehmen.
Dem Ausbau des rechten Schalldämpfers (7) analog verfahren.
Nach Lösen der Schraube (42) den Schutz (35) abnehmen, dann die U-Scheiben (34) und das Distanzstück (25) aufnehmen.
Den Nippel (A) des Bowdenzugs (36) von der Auslasssteuerung (B) aushaken und den Drahtsprengring (45) entfernen.
Den Bowdenzug (36) von der Auslasssteuerung (B) entfernen.
Die Schellen (39) und (40) entfernen, dann die Verkabelung (C) des Stellantriebs der Auslasssteuerung lösen.
Die Schrauben (15) abschrauben, dann den Stellantrieb der Auslasssteuerung (37) von der hinteren Platten nehmen.
Die Klammer (46) entfernen, dann den Bowdenzug (36) nach Herausziehen des Nippels (D) aus seinem Sitz von der Auslasssteuerung (37) abziehen.
Die beiden Muttern (20) abschrauben und das mittlere Auspuffrohr (5) vom Tankhaltebügel und Auspuff (E) freigeben.
Die beiden Lambdasonden (2) vom Hauptkabelbaum trennen (Abschn. 6 - 1, Anordnung der Kabel am Motorrad). Hinsichtlich der Lambdasonde siehe Abschn. 6 - 12, Lambdasonde.
Die Schraube (15) für die Befestigung des mittleren Auspuffrohrs (5) am Motorblock abschrauben und die untere Platte (6) entfernen.
Die Schelle (16) lösen und das mittlere Auspuffrohr (5) von den Rohren des waagrechten (3) und senkrechten Zylinderkopfs (4) abziehen.
Die Befestigungsmuttern (9) der Auspuffrohrflansche an den Zylinderköpfen lockern und abnehmen.
Die Flansche von den Zylinderköpfen abziehen.
Das waagrechte Auspuffrohr (3) des senkrechten Zylinderkopfs abziehen und die Dichtung (1) aufnehmen.
Das senkrechte Auspuffrohr (4) vom senkrechten Zylinderkopf abziehen und die Dichtung (1) aufnehmen.
Wichtig
Die Auslassöffnungen am Zylinderkopf mit einem sauberen Lappen verstopfen, damit keine Fremdkörper in die Brennkammer eindringen können.
 
Den waagrechten Wärmeschutz (13) nach Abschrauben der Schrauben (42) abnehmen, dann die Distanzstücke (25) sowie die U‑Scheiben (34) aufnehmen.
Einbau der Auspuffanlage
Die Dichtungen (1) ersetzen.
Das waagrechte (3) und das senkrechte Auspuffrohr (4) durch Ansetzen der Muttern (9) an den Zylinderköpfen erneut montieren.
Beim Anzug der Muttern (9) wie nachstehend beschrieben verfahren.
Hinweis
Die Angaben „rechts“ und „linke“ beziehen sich auf die in Fahrrichtung gesehenen Positionen.
 
Mit einem Anzugsmoment von 6 Nm ± 10 % vorspannen (Abschn. 3 - 3, Anzugsmomente - Fahrwerk) Reihenfolge:
-
-
-
-
Mit einem Anzugsmoment von 24 Nm ±10 % anziehen (Abschn. 3 - 3, Anzugsmomente - Fahrwerk). Reihenfolge:
-
-
-
-
Am Auspuffrohr des waagrechten Zylinderkopfs (3) müssen die Schnellverbinder (32) installiert sein.
Den waagrechten Wärmeschutz (13) erneut montieren, hierzu die Schrauben (42) mit den Distanzstücken (25) und den U-Scheiben (34) ansetzen.
Die Schrauben (42) mit einem Anzugsmoment von 8 Nm ± 10 % (Abschn.  3 - 3, Anzugsmomente - Fahrwerk) anziehen.
Die untere Platte (6) erneut montieren, dazu die Schraube (15) ansetzen und mit einem Anzugsmoment von 5 Nm ± 10 % (Abschn. 3 - 3, Anzugsmomente - Fahrwerk) anziehen.
Das mittlere Auspuffrohr (5) mit den Schellen (16) auf die Rohre des waagrechten (3) und senkrechten Zylinderkopfs (4) schieben.
Die Schellen (16) gemäß Abbildung ausrichten.
Die Schellen (16) bündig zu den Auspuffrohren bzw. so anbringen, dass die Aussparungen (B) nicht vollkommen frei liegen.
Die Schellen (16) mit dem vorgeschriebenen Anzugsmoment (Abschn. 3 - 3, Anzugsmomente - Fahrwerk) anziehen.
Den Bowdenzug (36) erneut am Stellantrieb (37) der Auslasssteuerung montieren, dabei den Nippel (D) in die Bohrung der Zugrolle einführen.
Den Bowdenzug (36) mit der Klemme (46) feststellen.
Den Bowdenzug (36) erneut montieren, dazu den Nippel (A) an der Auslasssteuerung (B) einfügen und mit dem Drahtsprengring (45) feststellen.
Bezüglich der Einstellung des Bowdenzugs (36) an der Auslasssteuerung und an ihrem Stellmotor ist Bezug auf den Abschn. 4 - 3, Regulierung des Bowdenzugs der Auslasssteuerung, zu nehmen.
Den Stellmotor der Auslasssteuerung (37) an der hinteren Platte anordnen und dabei darauf achten, dass die Feder (F) so wie auf der Abbildung dargestellt, ausgerichtet resultiert. Die Schrauben (15) einschließlich U-Scheiben (38) ansetzen. Die Schrauben (15) mit einem Anzugsmoment von 10 Nm ± 10 % (Abschn.  3 - 3, Anzugsmomente - Fahrwerk) anziehen.
Die Verkabelung (C) am mittleren Teil des Körpers der Auslasssteuerung mit den Gummischellen (39) befestigen und dabei darauf achten, dass die am Stellantrieb austretenden Kabel nicht die scharfe Kante des Blechs berühren.
Die Verkabelung (C) des Stellantriebs der Auslasssteuerung anschließen und mit den Schellen (40) befestigen.
Nach Ansetzen der Schraube (42) mit U-Scheiben (34) und Distanzstück (25) den Schutz (35) erneut montieren.
Hinweis
Während der Schutz (35) montiert wird, sicherstellen, dass die Aussparung (G), so wie auf der Abbildung dargestellt, an der Lasche (H) ausgerichtet resultiert.
Das mittlere Auspuffrohr (5) am Tankhaltebügel und Auspuff (E) befestigen, dazu die Muttern (20) anschrauben, dann mit einem Anzugsmoment von 22 Nm ± 10% (Abschn. 3 - 3, Anzugsmomente - Fahrwerk) anziehen.
Die Lambdasonden (2) an den Hauptkabelbaum schließen (Abschn. 6 - 1, Anordnung der Kabel am Motorrad).
Den Schalldämpfer (8) an das mittlere Auspuffrohr (5) anschließen und die Federn (10) ausrichten.
Die ggf. abgenommenen Gummi (24) installieren und an beiden Seiten des Schalldämpferbügels (27) ausrichten.
Das Distanzstück (23) in die Schalldämpferbügel (27) einsetzen.
Die Schalldämpferbügel an den Fußrastenhalterplatten zur Auflage bringen.
Die Schrauben (30) einsetzen und die Mutter (31) an der gegenüberliegenden Seite eindrehen.
Die Mutter (30) kontern und die Schrauben (30) dabei mit einem Anzugsmoment von 22 Nm ± 10 % (Abschn. 3 - 3, Anzugsmomente - Fahrwerk) anziehen.
Am linken Schalldämpfer (8) müssen nun die Schnellverbinder (32) installiert sein.
Den linken Wärmeschutz (33) anordnen, dabei zwischen ihm und den Auspuffschalldämpfer (8) die drei U-Scheiben (34) und die Distanzstücke (44) und (41), so wie auf der Abbildung dargestellt, einfügen.
 
Die Schrauben (42), (26) und (43) mit U-Scheiben (34) am linken Wärmeschutz (33) ansetzen.
Die Schraube (42) mit einem Anzugsmoment von 8 Nm ± 10% und die Schrauben (26) und (43) mit einem Anzugsmoment von 10 Nm ± 10 % (Abschn. 3 - 3, Anzugsmomente - Fahrwerk) anziehen.
 
Dem erneuten Einbau des rechten Schalldämpfers (7) analog verfahren.