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 Ersatzteilkatalog
Wichtig
Die fett gedruckten Bezugsnummern dieses Abschnitts weisen auf Bestandteile hin, die nicht in den neben dem Text stehenden Abbildungen, sondern in der vorliegenden Explosionszeichnung dargestellt werden.
Ausbau von Zylinder/Kolben
 
Den Stift (7), die Buchsen (10) und die Zylinderkopfdichtung (11) aus den Sitzen an der Zylinderoberfläche abziehen.
Den Kolben (9) des waagrechten Zylinders (8) mit dem Werkzeug 88700.5644 bei dem OT bringen.
Den Zylinder (8) vorsichtig und senkrecht abziehen.
Falls erforderlich, mit beiden Händen umfassen und leicht schütteln oder leicht mit einem Gummihammer auf die Zylinderbasis klopfen. Dann so lange anheben, bis der Kolbenbolzen (3) zugänglich ist.
Um beim Wiedereinbau das heikle und schwierige Einsetzen des Kolbens in den Zylinder zu umgehen, sollten die beiden Komponenten (Zylinder-Kolben) gemeinsam abgenommen werden. Dazu wie folgt vorgehen:
Die Öffnung des Motorgehäuses mit einem Lappen oder weichem Papier verschließen, damit keine Fremdkörper oder Rückstände ins Gehäuse fallen können.
An der Kupplungsseite den Sprengring (2) des Kolbenbolzens (3) entfernen.
Den Kolbenbolzen (3) auf der anderen Seite so weit herausdrücken, bis das Pleuel von der Kurbelwelle frei liegt.
Die Einheit aus Zylinder und Kolben komplett von den Stehbolzen des Motorgehäuses abziehen.
Soll man auf den Kolben einwirken, diesen vorsichtig aus dem Zylinder ziehen.
Beim Ausbau der senkrechten Einheit Zylinder- Kolben analog zum Ausbau des waagrechten Zylinders verfahren.
Von den Zylindern die Zylindergehäusedichtungen (6) abnehmen.
Wichtig
Die Kolben ihrer Zylinderzugehörigkeit entsprechend kennzeichnen:
V= Senkrecht - O= Waagrecht.
Überholung der Komponenten von Zylinder/Kolben
Überholung des Zylinders
Prüfen, dass die Zylinderlaufflächen vollkommen glatt sind. Den Durchmesser der Zylinderbohrung (D) an drei verschiedenen Höhen und in zwei um 90° versetzte Richtungen messen. Auf diese Weise werden das Spiel zwischen Kolben und Zylinder, die Konizität und die Unrundheit ermittelt (siehe Toleranzwerte in Abschn. 3 - 1.1, Zylinder/Kolben).
Sollten sich Beschädigungen oder ein übermäßiger Verschleiß feststellen lassen, muss der Zylinder ausgetauscht werden, da die Zylinderlaufflächen mit Siliziumkarbid beschichtet sind (wodurch den Laufflächen hervorragende Gleit- und Verschleißeigenschaften verliehen werden) und sie daher nicht geschliffen werden können.
Die Zylinder werden durch einen Buchstaben gekennzeichnet (an der entsprechenden Fläche seitlich am Zylinder einprägt), der ihre Zugehörigkeitsklasse hinweist.
Die Paarung von Zylinder und Kolben muss stets mit Teilen der gleichen Klasse erfolgen.
Überholung des Kolbens
Den Kolbenboden und die Kolbenringnuten sorgfältig reinigen und die Kohleablagerungen entfernen.
Eine sorgfältige Sicht- und Maßkontrolle am Kolben vornehmen: Es dürfen keine Riefen, Rillen, Risse, beschädigte Stellen oder ähnliches erkennbar sein.
Den Kolbendurchmesser überprüfen.
Die Kolben müssen immer paarweise ersetzt werden.
Paarung von Zylinder und Kolben
Die Kolben sind durch Buchstaben (am Kolbenboden aufgeprägt) gekennzeichnet, die auf ihre Zugehörigkeitsklasse hinweisen.
Die Paarung von Zylinder und Kolben muss stets mit Teilen der gleichen Klasse erfolgen.
Hinsichtlich der Werte verweisen wir auf den Abschn. 3 - 1.1, Zylinder/Kolben.
Überholung der Kolbenbolzen
Sie müssen vollkommen glatt sein, d.h. sie dürfen keine Riefen, Unebenheiten oder durch Überhitzen verursachte Blaufärbungen aufweisen. Der gut geschmierte Bolzen muss problemlos in den Sitzen der Kolben gleiten.
Das Passungsspiel mit dem Kolben muss bei der Montage 0,002÷0,008 mm betragen.
Die zulässige Verschleißgrenze beträgt 0,035 mm.
Zusammen mit dem Kolbenbolzen muss stets auch die Pleuelaugenbuchse ausgewechselt werden.
Überholung der Kolbenringe
Sie dürfen keinerlei Druckspuren oder Rillen aufweisen. Die Ersatzkolben werden komplett mit Kolbenringen und Bolzen geliefert.
Paarung zwischen Kolbenringen und Ringnuten
Die zulässige Verschleißgrenze beträgt für den oberen Kolbenring (1.) 0,15 mm, für die anderen (2. und den Ölabstreifring) 0,10 mm.
Hinweis
Die Prägung muss bei der Paarung zwischen Kolben und Kolbenringen immer nach oben gerichtet sein.
Paarung Kolbenbolzen-Kolben
Den Durchmesser des Bolzensitzes am Kolben messen.
Den Durchmesser des Kolbenbolzens messen.
Max. Verschleißgrenze: 0,025 mm.
Hinweis
Mit dem Kolbenbolzen muss stets auch das Pleuelkopf ausgewechselt werden.
Paarung zwischen Kolbenringen und Zylinder
Wichtig ist, dass die Messung an einem Kolbenring (A) erfolgt, der vollkommen gerade im Zylinder eingesetzt ist. Dazu den „nackten“ Kolben (9) in den Zylinder einsetzen und den zu kontrollierenden Kolbenring auflegen.
Das Stoßspiel des Kolbenrings messen.
Oberer und mittlerer Kolbenring (Nennwert): 0,20÷0,40 mm.
Verschleißgrenzwert: 0,80 mm.
Ölabstreifring (Nennwert): 0,30÷0,60 mm.
Verschleißgrenzwert: 1,0 mm.
Einbau von Zylinder/Kolben
Beim Einbau neuer Einheiten müssen stets Zylinder und Kolben der gleichen Klasse verwendet werden.
Der Kennbuchstabe der Zylinderklasse ist auf der oberen Seite des Zylinders an der Passungsfläche zwischen Zylinder und Zylinderkopf aufgeprägt, der Kennbuchstabe der Kolbenklasse dagegen am Kolbenboden zwischen den zwei Ventiltaschen.
Wurden während der Ausbauarbeiten die Kolben von den Zylindern getrennt, müssen die Öffnungen der Kolbenringe vor dem Einbau auf 120° zueinander ausgerichtet werden (die Markierung muss immer zum Kolbenboden zeigen).
Mit einem Universalwerkzeug den Kolben behutsam in den Zylinder einführen (vorher die Zylinderlauffläche sorgfältig mit Motoröl schmieren). Darauf achten, dass sich die kleinere Ventiltasche am Auslass befindet.
Die Kontaktflächen der Motorgehäusehälfte und der Zylinder von alten Verkrustungen reinigen und entfetten.
Überprüfen, dass der Stift (1) am Kurbelgehäuse vorhanden ist.
Eine Schicht Flüssigdichtung auf die Kontaktflächen der Dichtung (6) auftragen:
Je nach Auftragen der Flüssigdichtung erhält man die Dichtung (6) für den senkrechten Zylinder (V) und die Dichtung des waagrechten Zylinders (O). Auf der Abbildung wird der Auftrag der Flüssigdichtung für die jeweiligen Konfigurationen dargestellt:
Kontaktseite mit senkrechtem Zylinder (A).
Kontaktseite mit Gehäuse am senkrechten Zylinder (B).
Kontaktseite mit waagrechtem Zylinder (C).
Kontaktseite mit Gehäuse am waagrechten Zylinder (D).
Die Dichtung (6) mit der Beschriftung „TOP“ nach oben am Motorgehäuse ausrichten.
Mit dem Werkzeug Art.-Nr. 88700.5644 den Pleuelkopf in die Nähe des OT bringen. Die Kolben-/Zylindereinheit auf die Stiftschrauben des Motorgehäuses setzen.
Den Pleuelkopf im Kolben mit der Bohrung des Kolbenbolzens (3) ausrichten, dann letzteren nach entsprechender Schmierung einschieben. Der Kolbenbolzen muss frei in der Pleuelaugenbuchse und im Kolben (9) gleiten.
Die Öffnung des Motorgehäuses mit einem Lappen verstopfen, damit keine Teile in den Innenbereich fallen können, dann den Sicherungsring (2) mit dem Werkzeug 88713.2270 einsetzen.
Wichtig
Bei jeder Montage neue Sicherungsringe (2) verwenden.
 
Den Zylinder (4) so lange nach unten schieben, bis er am Motorgehäuse aufliegt.
 
Wichtig
Den Zentrierstift (7), die Zylinderkopfdichtung (11) und die Zentrierbuchsen (10) anordnen.
Die gleichen Arbeitsschritte am anderen Zylinder wiederholen.
 
 
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