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 Ersatzteilkatalog
Wichtig
Die fett gedruckten Bezugsnummern dieses Abschnitts weisen auf Bestandteile hin, die nicht in den neben dem Text stehenden Abbildungen, sondern in der vorliegenden Explosionszeichnung dargestellt werden.
Ausbau der Zylinderköpfe
 
Die Zahnriemen und Nockenwellenräder abnehmen
Ausbau der Zylinderköpfe
Hinweis
Während der Ausbauarbeiten der Zylinderkopfkomponenten wird empfohlen, sie in der Ausbaureihenfolge zur Seite zu legen oder sie entsprechend zu kennzeichnen, um sie später wieder exakt in ihrer ursprünglichen Position montieren zu können.
 
Mit dem Werkzeug 88713.2676 die Befestigungsmuttern (19) von den Stiftschrauben des Zylinderkopfs lösen.
Die Muttern (19) entfernen und die Spezialscheiben (12) zwischen Mutter und Zylinderkopf abnehmen.
Den kompletten Zylinderkopf von den Stiftschrauben am Motor abziehen.
Die Zylinderkopfdichtungen (C) abnehmen.
Ausbau der Kipphebel, Einstellelemente und Ventile
 
Die Klammer (1) des Öffnungsschlepphebels (3) abziehen.
Den Öffnungsschlepphebel (3) versetzen und somit das Einstellkappe für die Öffnung des Ventils (6) lösen.
Das Werkzeug 88713.2837 am Gewindeende der Achse des Öffnungsschlepphebels (4) anschrauben.
Die Kipphebelachse (4) herausziehen, dann den Öffnungsschlepphebel (3) und die beiden Passscheiben (2) aufnehmen.
Mit einem Schraubendrehern den Schließkipphebel (18) in geöffneter Ventilstellung sichern.
Die Einstellhülse (8) der Schließung am Schaft des Einlassventils (17) gleiten lassen, damit die beiden Halbringe (7) zur Ventilbefestigung abgenommen werden können.
Die Halbringe (7) mit einer feinen Zange oder einem Magnet-Schraubendreher vom Ventilschaft abnehmen.
Die Einstellhülse (8) der Schließung vom Ventil (17) abziehen.
Das Ventil (17) von unten aus dem Zylinderkopf herausnehmen.
Die gleichen Arbeitsschritte an der Auslassseite wiederholen.
Am Werkzeug 88713.2783 das Federende (9) des Schließkipphebels (18) einhängen.
Die Achse des Schließkipphebels (4) mit Hilfe des Werkzeugs 88713.2837 herausnehmen.
Den Kipphebel (18), die Feder (9) und das Werkzeug Art.-Nr. 88713.2783 abziehen.
 
Überholung der Zylinderkopfkomponenten
Überholung der Zylinderköpfe
Die Kohleablagerungen in der Brennkammer und den entsprechenden Kanälen entfernen.
Die Dichtflächen dürfen keine Rillen, Riefen oder anderweitige Beschädigungen aufweisen.
 
Die Ebenheit der Passungsfläche mit dem Zylinder muss perfekt sein. Sollte dies nicht der Fall sein, muss der Zylinderkopf auf eine Reißplatte gelegt und die Passungsfläche mit Diamantschleifpaste (Körnung 6÷12 Mikron) so lange geschliffen werden, bis die Fläche gleichmäßig eben resultiert. Dabei den Zylinderkopf gemäß Abbildung bewegen.
Überholung des Ventils
Prüfen, ob sich Ventilschaft und Kontaktfläche am Ventilsitz in einem guten Zustand befinden. Es dürfen keine Grübchen, Risse, Verformungen oder Verschleißerscheinungen erkennbar sein.
Achtung
Die Ventile dürfen nicht geschliffen werden.
 
Folgende Kontrollen vornehmen: Den Schaftdurchmesser (D) in verschiedenen Höhen im Arbeitsbereich des Ventils in seiner Führung messen.
Den Rundlauf der auf 45° liegenden Fläche des Zylinderkopfs in Bezug auf den Schaft prüfen, dazu eine Messuhr im rechten Winkel zum Zylinderkopf ansetzen und das Ventil auf einer „V“- Reißplatte drehen.
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Grenzwert: 0,03 mm.
Überholung des Ventilsitzes
Die Sitze einer Sichtkontrolle unterziehen: Sie dürfen nicht ausgesenkt sein und keinerlei Spuren von Einfressungen oder Risse aufweisen.
Sollte sich der Ventilsitz als leicht beschädigt erweisen, kann er mit 45° Einschneiden-Fräsern ausgefräst werden. Die Ventile danach anschleifen und die Abdichtung überprüfen.
Sollten erhebliche Schäden festzustellen sein, ist ein Austausch möglich. Dabei sind Ventilsitze mit um 0,03 und 0,06 mm vergrößertem Außendurchmesser zu verwenden, die als Ersatzteile erhältlich sind.
Wichtig
Im Fall eines Austauschs der Ventilsitze müssen auch die Ventilführungen ersetzt werden.
 
Austausch des Ventilsitzes
Die abgenutzten Sitze abnehmen und die Ringe fräsen. Hierbei darauf achten, dass ihre Aufnahme am Zylinderkopf nicht beschädigt wird.
Den Aufnahmedurchmesser am Zylinderkopf kontrollieren und einen vergrößerten Ventilsitz wählen, wobei berücksichtigt werden muss, dass das Montageübermaß 0,11÷0,16 mm betragen muss. Die Ventilsitze sind als Ersatzteile mit einem um 0,03 e 0,06 mm vergrößerten Außendurchmesser erhältlich.
Den Zylinderkopf langsam und gleichmäßig auf 200 °C erwärmen und die Sitze mit Trockeneis abkühlen.
Die Sitze unter Anwendung des entsprechenden Stopfens völlig gerade in ihre Aufnahmen einfügen.
Abkühlen lassen, die Sitze ausfräsen, die Passung der Kanäle mit den neuen Sitzen vornehmen und die Ventile anschleifen.
Passung Ventil-Ventilsitz
Mit Preußischblau oder einer Mischung aus Mennige und Öl prüfen, dass die Kontaktfläche (W) zwischen Ventil und Ventilsitz 1,0÷1,5 mm beträgt.
Maximal zulässiger Grenzwert: 2,0 mm.
Sollte der gemessene Wert über dem angegebenen Maß liegen, muss der Sitz nachgearbeitet werden.
Durch Füllen der Einlass- und Auslasskanäle mit Kraftstoff nachweisen, ob ggf. Undichtheiten vorliegen. In einem solchen Fall die Dichtflächen auf Grate überprüfen.
Überholung der Ventilführung
Die Innenfläche der Ventilführung einer sorgfältigen Kontrolle unterziehen. Es dürfen keine Risse oder Verformungen festzustellen sein. Bei übermäßiger Unrundheit mit einer Reibahle nacharbeiten, um eine gleichmäßigere Passungsfläche zu erhalten.
Hinweis
Wird die Ventilführung ausgetauscht, muss auch das Ventil ersetzt werden. Die Ventilführungen im Einlass sind aus Gusseisen, während die im Auslass aus Bronze sind.
Überholung der Passung Ventil - Ventilführung
Montagespiel: 0,03÷0,06 mm.
 
Maximal zulässige Verschleißgrenze: 0,08 mm.
Austausch der Ventilführungen
Für den Austausch der Ventilführungen (11) und (13) ist das Ausüben der nachstehenden Arbeitsschritte erforderlich.
Den Zylinderkopf langsam und gleichmäßig im Ofen bis auf 200 °C erwärmen.
Die Ventilführung mit einem geeigneten Dorn (siehe Abbildung) herausziehen.
Abkühlen lassen und Zustand sowie Abmessungen des Ventilsitzes überprüfen.
Die geeignete Ventilführung wählen, hierbei ist ein Montageübermaß mit dem Zylinderkopf von 0,022÷0,051 mm zu berücksichtigen; als Ersatzteile werden Führungen mit vergrößertem Außendurchmesser von 0,03, 0,06 und 0,09 mm mit Sicherungsring geliefert.
Den Zylinderkopf erneut erwärmen und die neue Ventilführung mit Trockeneis abkühlen.
Den Sitz schmieren und die Ventilführungen einbauen, hierbei den Sicherungsring mit dem zur Montage verwendeten Stopfen am Zylinderkopf zum Anschlag bringen.
Den Zylinderkopf abkühlen lassen, dann die Innenbohrung ausbohren.
Überholung der Schlepp-/Kipphebel
Kontrollieren, ob sich die Gleitflächen in perfektem Zustand befinden, d. h. ohne Verschleißerscheinungen, Riefen oder abgeblätterte Verchromung.
Zustand und Durchmesser der Hebelbohrung und der entsprechenden Welle prüfen:
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Die Arbeitsflächen der Einstellelemente und Rückholfederteller der Ventile müssen eben sein und dürfen keinerlei Verschleißspuren aufweisen.
Passung Kipphebelachse - Hebel
Das Passungsspiel muss 0,03÷0,06 mm betragen.
Maximal zulässige Verschleißgrenze: 0,08 mm.
Die Kipphebelachsen müssen leicht am Zylinderkopf eingepresst werden.
Bei übermäßigem Spiel die vom Ersatzteilservice gelieferten um 0,02 mm vergrößerten Achsen montieren.
Kontrolle der Kipphebelfedern
Die Federn (9) der Schließkipphebel (18) einer gründlichen Sichtinspektion unterziehen. Es dürfen keine Risse, Verformungen oder Materialermüdungen vorhanden sein.
Einbau des Zylinderkopfs
Bei der Montage in umgekehrter Reihenfolge zum Ausbau vorgehen und besonders auf die hervorgehobenen Arbeiten Acht geben.
Sämtliche Komponenten müssen gründlich gereinigt werden.
Die ggf. abgenommenen Dichtringe (10) der Ventilführungen durch neue ersetzen, diese dann mit Motoröl schmieren und mit der Federseite am Werkzeug Art.-Nr. 88713.2442 einsetzen.
Das Ende des Werkzeugs in die Ventilführung stecken und die Dichtringe (10) mit einem Hammer auf die Ventilführung eintreiben.
Montage der Kipphebel, Einstellelemente und Ventile
An das Werkzeug 88713.2783 den Schließkipphebel (18) und die entsprechende Feder (9) anbringen.
Die Einheit Werkzeug - Kipphebel - Feder in den Zylinderkopf einsetzen und die Achse (4) mit neuer, angemessen geschmierter Dichtung (5) einfügen.
Wichtig
Beim Einbau der Kipphebelachsen (4) darauf achten, dass sich die Gewindebohrung auf der Außenseite des Zylinderkopfs befindet.
Die Feder (9) aushaken und das Werkzeug 88713.2783 entfernen.
In der gleichen Weise an der Auslassseite verfahren.
Das Ventil (17) und die Ventile (16) mit Motoröl schmieren und einsetzen.
Die Nockenwelle (C) provisorisch einsetzen.
Mit einem Schraubendrehern den Schließkipphebel (18) in geöffneter Ventilstellung sichern.
Die Einstellhülse (8) der Schließung mit der Seite des größeren Durchmessers zum Kipphebel in den Ventilschaft (17) einführen.
Die beiden Halbringe (7) am Ventilschaft anbringen.
Den Schraubendreher entfernen und den Schließkipphebel (18) in Ruhestellung bringen.
Den Schraubendreher wieder ansetzen, die Feder auf den Höchstwert spannen und hierbei das Ventil, die Einstellhülse und die Halbringe in geschlossener Ventilposition halten. Den Schließkipphebel (18) mit einer schnellen Bewegung freigeben, damit sich die Halbringe in der Einstellhülse setzen können.
Bei Ventil in Ruhestellung und Kontern der von der Rückholfeder ausgeübten Kraft, auf den Kipphebel drücken und dabei kontrollieren, dass das Spiel zwischen Gleitschuh des Kipphebels und der Einstellhülse den Vorgaben entspricht (Abschn. 9 - 4.1, Kontrolle des Schließspiels (Sc) Einlass/Auslass).
Sollte dies nicht der Fall sein, das Ventilspiel einstellen (Abschn. 9 - 4.1, Kontrolle und Einstellung der Ventile).
Nach Erhalt des vorgeschriebenen Ventilspiels die provisorisch montierte Nockenwelle (C) herausziehen, mit Graphitöl schmieren und erneut am Zylinderkopf anordnen.
Die Kipphebelachse (4) mit der Gewindebohrung an der Außenseite des Zylinderkopfs einsetzen: die Dichtung (5) muss bei jeder neuen Montage ausgewechselt und geschmiert werden.
Die Achse des Öffnungsschlepphebels (3) und die beiden Passscheiben (2) an der Kipphebelachse (4) anordnen.
Den Lagerdeckel erneut montieren (Abschn. 9 - 4.3, Montage der seitlichen Lagerdeckel).
Die Nockenwellenräder erneut montieren (Abschn. 9 - 4.2, Einbau der Nockenwellenräder der Steuervorgelegewelle).
Die Einstellkappe (6) der Öffnung am Ventilschaft ansetzen.
Bei einem sich in Ruheposition befindlichen Ventil überprüfen, dass das Spiel zwischen Kipphebel (3) und Einstellkappe (6) dem vorgeschriebenen entspricht (Abschn. 9 - 4.1, Kontrolle des Öffnungsspiels (Sa) Einlass/Auslass).
Sollte dies nicht der Fall sein, das Ventilspiel den Beschreibungen gemäß einstellen (Abschn. 9 - 4.1, Kontrolle und Einstellung der Ventile).
Die seitliche Klammer (1) auf die Welle (4) des Öffnungsschlepphebels (3) zwischen die zwei Distanzscheiben (2) installieren.
 
Wiedereinbau der Zylinderköpfe
Achtung
Um Ölleckagen im Kontaktbereich zwischen Zylindern und Gehäuse beim Ausbau des Zylinderkopfs zu verhindern, muss auch die Einheit Zylinder/Kolben abgenommen werden. Somit können Gehäuse und Zylinder gereinigt, ggf. beschädigte Dichtungen und O-Ringe ausgetauscht und ein neuer Auftrag von Flüssigdichtung vorgenommen werden (Abschn. 9 - 5, Einbau von Zylinder/Kolben).
 
Vor der Montage der kompletten Zylinderköpfe die Zylinderkopfdichtung (C) austauschen und überprüfen, dass die Bezugsstifte (A) und die Buchsen (B) vorhanden sind (Abschn. 9 - 5, Zylinder/Kolben).
Den kompletten Zylinderkopf in die Stiftschrauben des Gehäuses bündig zum Zylinder einführen.
Die Spezialscheiben (12) mit der scharfkantigen Fläche nach Zylinderkopf und der flachen Seite nach innen gerichtet auf die Stiftschrauben einfügen.
Die Unterseite der Muttern (19) und das Gewinde der Stiftschrauben mit dem vorgeschriebenen Fett schmieren.
Das Werkzeug 88713.2676 mit einem Drehmomentschlüssel koppeln und damit die Befestigungsmuttern über Kreuz auf das vorgeschriebene Anzugsmoment bringen, mit einem Annäherungsmoment von 15 Nm (min. 13 Nm - max. 17 Nm), einem Vorspannmoment von 30 Nm (min. 28 Nm - max. 32 Nm) und einem Anzugsmoment von 48 Nm (min. 46 Nm - max. 50 Nm) (Abschn. 3 - 3, Anzugsmomente - Motor).
Wichtig
Ein hiervon abweichendes Verfahren kann zu einer kritischen Streckung der Stiftschrauben führen und schwerwiegende Motorschäden verursachen.
 
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