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Kontrolle des Ladesystems
Zur Kontrolle des Stromflusses im Ladestromkreis des Motorrads kann das Diagnoseinstrument „DDS“ mit induktiver Amperemeterzange verwendet werden.
Die Angaben unter Abschnitt „Kontrolle des Ladesystems” (Abschn. 6 - 2) befolgen.
Steht am Stromwert das Minuszeichen, ist das Ladesystem nicht in der Lage, die Verbraucher zu versorgen und ein erheblicher Teil des Stroms muss von der Batterie geliefert werden, die sich daher in der Entladungsphase befindet.
 
Es kann auch ein Multimeter (Abschn. 6 - 13, DDS Diagnosetester) verwendet werden: Die Messspitzen des Multimeters an die Batterieklemmen anschließen, dann das Multimeter auf Gleichspannungsmessung schalten. Bei einer Drehzahl von 3.000 Umdrehungen muss eine Spannung von 14,5 V ± 0,5 anliegen.
Wichtig
Im Fall einer umgekehrten Montage der Zange am Kabel werden die gemessenen Werte ein den reellen Werten entgegengesetztes Zeichen aufweisen, wodurch es zu einer falschen Diagnose kommen kann.
Laden der Batterie
Am Batterieaufkleber das Inspektionsintervall zur Spannungsprüfung ablesen.
Liegt die Spannung im offenen Stromkreis unter 12,8 V, muss die Batterie geladen werden. Eine länger als einen Monat ohne Ladung aufbewahrte Batterie kann Schaden nehmen. Mit einem Voltmeter eine Spannungsmessung durchführen, um den Ladezustand zu prüfen.
Stets den Zustand der Batterie vor der Ladung und 1-2 Stunden danach überprüfen.
Wichtig
Die Ladezeiten genau einhalten. Sollte sich die Batterie übermäßig erwärmen, den Ladevorgang sofort unterbrechen. Vor Wiederaufnahme der Ladung abkühlen lassen.
 
Nur Ladegeräte mit konstanter Spannung verwenden.
Sicherstellen, dass die Verbindung zwischen den Batterieklemmen und dem Ladegerät korrekt ist.
Beim Laden die nachstehenden Anleitungen befolgen, nähere Angaben finden sich in der Tabelle.
 
Zeit (Stunden)
Die Schnellladung nur in Ausnahmefällen verwenden.
Längerer Stillstand der Batterie
Sollte die Batteriespannung 11,5 V oder niedriger sein, so muss sie geladen werden.
Das Ladegerät an die Batterie anschließen.
Eine Spannung von 16-17 V verwenden.
Sollte das Amperemeter keinerlei Änderung anzeigen, die Spannung auf max. 25 V erhöhen.
5 Minuten lang aufladen.
Sollte das Amperemeter nun eine Änderung anzeigen, die Spannung auf 16-17 V zurückstellen, andernfalls die Batterie austauschen.
Nachfüllen von Batteriesäure
Die Batterie ausbauen.
Achtung
Vor Eingriffen an der Batterie müssen die einschlägigen Sicherheitsnormen beachtet werden (Abschn. 1 - 3, Allgemeine Sicherheitsvorschriften).
Die Batterieflüssigkeit ist giftig und kann wegen des Gehalts an Schwefelsäure bei Berührung zu Verbrennungen führen.
Schutzbekleidung, Gesichts- und Augenschutz beim Nachfüllen der Flüssigkeit tragen.
Bei Hautkontakt mit der Batterieflüssigkeit die betroffenen Stellen gründlich unter fließendem Wasser abwaschen. Bei Augenkontakt mindestens 15 Minuten lang gründlich mit Wasser auswaschen und sofort einen Facharzt aufsuchen. Bei Einnahme viel Wasser oder Milch trinken und die Behandlung dann mit Magnesiumkarbonat, geschlagenen Eiern oder Pflanzenöl fortsetzen. Funken, Flammen, Zigaretten oder andere Wärmequellen von der Batterie fern halten, sie entwickelt entflammbare Gase.
Geschlossene Räume beim Laden oder Verwenden der Batterie ausreichend belüften. Die beim Laden entstehenden Gase nicht einatmen.
AUSSERHALB DER REICHWEITE VON KINDERN HALTEN.
 
Die Batterie auf einer ebenen Fläche abstellen.
Die Schutzfolie (1) abziehen.
Achtung
Die batteriespezifische Flüssigkeit verwenden.
 
Den Behälter mit der Batterieflüssigkeit aus dem Vinylbeutel nehmen.
Die Leiste mit den Verschlüssen (3) vom Behälter (2) abnehmen.
 
Wichtig
Die Leiste mit den Verschlüssen (3) bereit halten, da sie anschließend zum Verschließen der Batteriezellen dienen wird.
Achtung
Die versiegelten Bereiche nicht abschälen oder durchstechen.
 
Den Behälter (2) mit der Batteriesäure umkippen. Die sechs versiegelten Elemente über den sechs Füllöffnungen auf der Batterie ausrichten.
Den Behälter (2) kräftig nach unten drücken, um die Siegel zu durchstoßen und die Flüssigkeit ausfließen zu lassen.
Hinweis
Den Behälter der Batteriesäure gerade halten, damit der Ausfluss nicht unterbrochen oder gänzlich eingestellt wird.
 
Sicherstellen, dass die Luftblasen in allen sechs Füllöffnungen aufsteigen. Den Behälter mehr als zwanzig Minuten lang in dieser Position belassen. Sollten keine Luftblasen aufsteigen, leicht auf den Boden der entsprechenden Flasche klopfen.
Wichtig
Den Behälter niemals von der Batterie entfernen. Die Flasche mit der Flüssigkeit nicht einschneiden oder durchstechen.
 
Auf das Ausfließen des gesamten Säureinhalts warten. Den Behälter (2) vorsichtig von der Batterie abziehen.
Die vorab vom Behälter (2) abgenommene Leiste mit den Verschlüssen (3) vorsichtig auf die Füllöffnungen der Batterie setzen.
3-12 Ah Batterien mindestens 30 Minuten lang ruhen lassen.
Batterien über 12 Ah mindestens 1 Stunde lang ruhen lassen.
Hinweis
Bei Verwendung eines Ladegeräts mit automatischer Reduzierung sicherstellen, dass die Stromstärke des Ladegeräts (Ampere) mindestens dem auf der Batterie angegebenen Standard-Ladesystem (STD) entspricht.
 
Nach dem Laden die Leiste mit beiden Händen bis zum Einrasten kräftig nach unten drücken (keinen Hammer verwenden).
Batterie
Sicherheitsnormen
Achtung
Vor Eingriffen an der Batterie müssen die einschlägigen Sicherheitsnormen beachtet werden (Abschn. 1 - 3, Allgemeine Sicherheitsvorschriften). Batterien entwickeln in der Ladephase entflammbare Gase. Während des Ladevorgangs daher Funken und offene Flammen von der Batterie fern halten.
Hinweise zum Gebrauch der Batterie
Es handelt sich um eine hermetisch geschlossene, vollkommen wartungsfreie Batterie, die bei ihrer Installation am Motorrad keinerlei weitere Eingriffe erfordert.
Hinweis
Die Batterie stets sauber halten. Die Batterieklemmen zum Schutz vor Korrosion einfetten.
Achtung
Auf keinen Fall die Dichtleiste (1) auf dem Deckel abnehmen bzw. weitere Flüssigkeiten in die Batterie füllen. Bei einem Bruch des Batteriekörpers, des Deckels, der Anschlüsse oder Eingriffsspuren an der Abdeckleiste muss die Batterie unbedingt ausgewechselt werden.
Wichtig
Bei Nichtbenutzung des Motorrads über mehr als 30 Tage die Batterie abnehmen und an einem frischen und trockenen Ort aufbewahren.
 
Die Batterie immer vor dem ersten Einsatz und insbesondere nach langen Lagerzeiten (vor Verkauf des Motorrads) nachladen.
Ausbau der Batterie
Den Schlüssel in das Schloss stecken, in den Uhrzeigersinn drehen und dabei in der Nähe des Riegels nach unten drücken, bis der Bolzen ausrastet.
Die Sitzbank nach hinten aus den vorderen Arretierungen ziehen und vom Rahmen abnehmen.
Die Tankabdeckungen abnehmen (Abschn. 5 - 2, Abnahme der Tankverkleidungen).
Den Kraftstofftank abnehmen (Abschn. 8 - 2, Montage des Kraftstofftanks).
Die Schutzkappen der Klemmen abziehen und, immer bei der Negativklemme (-) beginnend, die Schrauben (1) abschrauben.
Das Positivkabel (2) und, bei der ABS Version, das Positivkabel des ABS (3) von der Positivklemme und das Negativkabel (4) von der Negativklemme abklemmen.
Das Gummiband (6) aushaken und die Batterie (7) von oben her herausnehmen.
 
Einbau der Batterie
Die Batterie (7) am Batteriehalter montieren, das Positivkabel (2) anschließen und, bei der ABS Version, das Positivkabel des ABS (3) an die Positivklemme und das Negativkabel (4) an die Negativklemme der Batterie anklemmen; dabei immer mit dem positiven Kabel (+) beginnen und die Schrauben (1) ansetzen.
 
Die Schrauben (1) der Klemmen mit einem Anzugsmoment von 10 Nm ± 10 % (Abschn. 3 - 3, Anzugsmomente - Fahrwerk) anziehen und um die Batterieklemmen herum Fett auftragen, um deren Oxydation zu vermeiden.
Die Schutzkappen auf die Batterieklemmen setzen.
Die restlichen Komponenten in der dem Ausbau umgekehrten Folge erneut montieren.
Batteriehalter
Die Batterie so wie zuvor im Absatz „Batterie“ dieses Abschnitts beschrieben herausnehmen.
Die Spule des senkrechten Zylinderkopfs den Beschreibungen im Abschn. 6 - 12, Spule, gemäß entfernen.
Die Schrauben (7) und die Schraube (5) lösen und den Batteriehalter vom Filterkasten abnehmen.
Die Buchsen an den Schraube (7) aufnehmen.
Die Komponenten in der dem Ausbau umgekehrten Folge erneut montieren und dabei die Schrauben (7) mit einem Anzugsmoment von 5 Nm ± 10 % und die Schraube (5) mit einem Anzugsmoment von 10 Nm ± 10 % (Abschn. 3 - 3, Anzugsmomente - Fahrwerk) anziehen.
Lichtmaschine
Es handelt sich um eine 12 V Lichtmaschine mit einer Leistung von 520 W, die aus einem im Lichtmaschinendeckel montierten Stator (A) und einem an der Kurbelwelle angeflanschten Rotor (B) besteht.
Achtung
Zum Kontrolle eventueller Defekte am Nachladesystem das Diagnoseinstrument „DDS“ den Anweisungen im Absatz „Kontrolle des Ladesystems“ (Abschn. 6 - 2) gemäß verwenden.
 
Der absolute, an den Kabelschuhen von zwei der drei gelben Kabel gemessene Spannungswert (der gemessene Wert ist bei allen Kombinationen derselbe) muss unter die in der Tabelle aufgeführten Werte fallen.
(Umgebungstemperatur: 20 °C)
Wichtig
Vor Beginn der Kontrolle bei ausgeschaltetem Cockpit (Zündschlüssel auf OFF) die Kabel der Lichtmaschine von der elektrischen Anlage lösen.
27±10
78±10
Stark darunter liegende Werte können folgende Ursachen haben:
-
-
 
In diesen Fällen muss die gesamte Lichtmaschine (Stator und Rotor) ausgetauscht werden.
Haben die durchgeführten Kontrollen positive Ergebnisse erbracht, kann die Lichtmaschine wieder an den Spannungsregler - stets mit auf OFF stehendem Zündschlüssel - angeschlossen werden; dabei kontrollieren, dass keine Kabel beschädigt oder abgeklemmt sind.
Ausbau der Lichtmaschine
Die Kabel der elektrischen Anlage auf der Lichtmaschinenseite lösen (Bezug auf das Kapitel „Anordnung der Kabel am Motorrad“, Abschn. 6 - 1) nehmen.
 
Nach dem Lösen der Schrauben (D) die Ritzelabdeckung (C) entfernen.
Den Lichtmaschinendeckel, den Stator (A) und den Rotor (B) abnehmen (Abschn. 9 - 8, Ausbau des Lichtmaschinendeckels).
Montage der Lichtmaschine
Den Rotor (B), den Stator (A) und den Lichtmaschinendeckel montieren (Abschn. 9 - 8, Montage des Lichtmaschinendeckels).
Die Ritzelabdeckung (C) anordnen und die Schrauben (D) mit einem Anzugsmoment von 6 Nm ± 10 % (Abschn. 3 - 3, Anzugsmomente - Fahrwerk) anziehen.
 
Die Kabel der elektrischen Anlage auf der Lichtmaschinenseite anschließen (Bezug auf die entsprechende Tafel im Kapitel Anordnung der Kabel am Motorrad“, Abschn. 6 - 1) nehmen.
Spannungsregler/Gleichrichter
Der Regler (1) am rechten Förderer (2) befestigt.
Der Spannungsregler/Gleichrichter besteht aus einem Aluminiumkasten mit den Dioden, die den von der Lichtmaschine erzeugten Strom gleichrichten. Er enthält darüber hinaus eine elektronische Vorrichtung, die den von der Lichtmaschine erzeugten Strom abhängig von der Batteriespannung reguliert.
Bei einer entladenen Batterie sorgt ein erhöhter Stromwert für die Wiederherstellung der Arbeitsbedingungen der Batterie.
Bei geladener Batterie ist der Stromwert niedriger.
Hinweis
Den Nachladestrom mit dem Diagnosegerät „DDS“ kontrollieren, dabei die Anleitungen im Absatz „Kontrolle des Ladesystems“ (Abschn. 6 - 2) befolgen.
Ausbau des Spannungsreglers
Die Schrauben (3) und (4) lösen, dann den rechten Luftkanal (2) mit dem Regler (1) vom Rahmen nehmen.
Den Stecker von der Lichtmaschine (B) und vom Hauptkabelbaum (A) trennen (Abschn. 6 - 1, Anordnung der Kabel am Motorrad).
Den Spannungsregler (1) durch Abschrauben der zwei Schrauben (5) vom rechten Luftkanal (2) abnehmen.
Wichtig
Die Batteriekabel dürfen nicht bei laufendem Motor abgezogen werden, da sonst der Regler in irreparabler Weise beschädigt werden könnte.
Einbau des Spannungsreglers
Am rechten Luftkanal (2) müssen die beiden Gewindeklammern (6) montiert und gemäß Abbildung ausgerichtet sein.
Den Spannungsregler (1) durch Ansetzen der zwei Schrauben (5) am rechten Luftkanal (2) befestigen.
Die Schrauben (5) mit einem Anzugsmoment von 8 Nm ± 10 % (Abschn.  3 - 3, Anzugsmomente - Fahrwerk) anziehen.
Den Stecker an die Lichtmaschine (B) und an den Hauptkabelbaum (A) schließen (Abschn. 6 - 1, Anordnung der Kabel am Motorrad).
Hinweis
Zur korrekten Anordnung des Reglerkabels mit den Bezugsnummern (25) und (26) die Angaben in den Tafeln E und H im Kapitel Anordnung der Kabel am Motorrad“, Abschn. 6 - 1, befolgen.
 
Den rechten Luftkanal (2) mit dem Regler (1) am Rahmen erneut montieren und die Schrauben (3) und (4) mit einem Anzugsmoment von 5 Nm ± 10 % (Abschn. 3 - 3, Anzugsmomente - Fahrwerk) anziehen.
Reglersicherung
Die Sicherung (1) mit 30 A am Filterkasten schützt den elektronischen Spannungsregler.
Eine durchgebrannte Sicherung ist an der Unterbrechung des Glühdrahts ihres inneren Leiters (B) zu erkennen.
Um an die Sicherung zu gelangen, ist folgendes erforderlich: die Sitzbank abnehmen, dann den Schlüssel in das Schloss stecken, in den Uhrzeigersinn drehen und dabei in der Nähe des Riegels nach unten drücken, bis der Bolzen ausrastet.
Die Sitzbank nach hinten aus den vorderen Arretierungen ziehen und vom Rahmen abnehmen.
Die Tankabdeckungen abnehmen (Abschn. 5 - 2, Abnahme der Tankverkleidungen).
Den Kraftstofftank abnehmen (Abschn. 8 - 2, Ausbau des Kraftstofftanks).
Eine durchgebrannte Sicherung ist an der Unterbrechung des Glühdrahts ihres inneren Leiters (B) zu erkennen.
Wichtig
Um Kurzschlüsse zu vermeiden, muss die Sicherung bei Zündschlüssel auf OFF ausgetauscht werden.
Achtung
Niemals Sicherungen mit Leistungen verwenden, die von den vorgeschriebenen Werten abweichen. Die Nichtbeachtung dieser Vorschrift kann eine Beschädigung der elektrischen Anlage oder gar einen Brand zur Folge haben.
 
Die erneute Montage in der dem Ausbau umgekehrten Reihenfolge ausüben.
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