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 Ersatzteilkatalog
Wichtig
Die fett gedruckten Bezugsnummern dieses Abschnitts weisen auf Bestandteile hin, die nicht in den neben dem Text stehenden Abbildungen, sondern in der vorliegenden Explosionszeichnung dargestellt werden.
Öffnen der Gehäusehälften
 
Mit einem Paar Schraubendreher den Sprengring (1) an der Steuervorgelegewelle (2) der kupplungsseitigen Gehäusehälfte entfernen.
Hinweis
Darauf achten, dass die Wellenfläche beim Abziehen des Sprengrings nicht verkratzt wird.
Die Verbindungsschrauben (22), (25) und (26) der lichtmaschinenseitigen Gehäusehälfte abschrauben.
Die beiden Schrauben (22) am Sitz des senkrechten Zylinders an der kupplungsseitigen Gehäusehälfte abschrauben.
Den Lichtmaschinendeckel oder einen Servicedeckel mit daran aufgebauten Abzieher 88713.1749 verwenden. Mit einigen Originalschrauben an der Gehäusehälfte befestigen, dann durch Drehen des mittleren Bolzens mit der Trennung beginnen.
So lange mit einem Kunststoffhammer auf die Sekundärgetriebewelle klopfen, bis sich die Motorgehäusehälften voneinander zu lösen beginnen.
Hinweis
Besonders auf die Distanzstücke an den Wellen und der Schaltwalze achten.
Die Getriebewellen und die Schaltwalze von Gehäusehälften entfernen (Abschn. 9 - 7.2, Ausbau des Schaltgetriebes).
Die Kurbelwelle (C) mit einem Kunststoffhammer herausklopfen, dabei auf die Zwischenlegscheiben (D) achten.
Die Steuervorgelegewelle (2) entfernen.
Den O-Ring (5) aus dem Verbindungskanal der Gehäusehälften nehmen.
Überholung der Gehäusehälften
Eine sorgfältige Sichtkontrolle der Gehäusehälften vornehmen.
Auf einer Reißplatte überprüfen, dass die Oberflächen der Gehäusehälften perfekt eben sind. Kontrollieren, dass sich die Lager (4) und (23) im einwandfreien Zustand befinden. Die Kurbelwellenlager bei Bedarf stets paarweise austauschen (siehe Verfahren im nächsten Absatz „Überholung der Kurbelwellenlager“).
Hinweis
Bei einer Überholung des Motors sollten alle Lager der Gehäusehälften durch neue ersetzt werden.
 
Die Lager (10) und (15) am Ende der Sekundärgetriebewelle sowie die Lager (7) und (21) der Steuervorgelegewelle austauschen.
Nach einem Austausch der Lager (14) und (12) der Primärgetriebewelle müssen sie mit den Distanzstücken (17) und dem Klemmplättchen (9), die mit den Schrauben (18) und (8) befestigt werden, an der Gehäusehälfte festgestellt werden.
Nach jeder Überholung wird empfohlen, auch den Dichtring (13) zwischen dem Lager (12) und der kettenseitigen Gehäusehälfte auszuwechseln: den Ring (13) mit denaturiertem Alkohol behandeln, dann so wie angegeben ausgerichtet bis auf Anschlag in die Gehäusehälfte einfügen.
Bei jeder Überholung wird empfohlen, auch den Dichtring (11) außen am Lager (10) und den Dichtring (20) außen am Lager (21) auszuwechseln.
Sollten die Nadellager (27) und die Dichtringe (28) an der Schwingenachse ausgewechselt worden sein, die Lagersitze und die Dichtlippen der Ringe mit dem vorgeschriebenen Fett schmieren.
Den inneren Dichtring (28) gemäß Abbildung (E) bündig gegen den Sprengring (29) einsetzen; den Außenring ebenso nach Angaben in Abbildung (E) installieren.
Für die Montage der Dichtringe (28) und der Nadellager (27) einen geeigneten Stopfen verwenden, siehe abgebildeten Typ.
Sicherstellen, dass die Schmierkanäle keine Drosselstellen oder Verstopfungen aufweisen.
Die Beschriftung (F) der Lager (27) muss gemäß Abbildung ausgerichtet sein.
Den Zustand der Zentrierbuchsen (19) überprüfen. Sollten sich ersichtliche Verformungen oder ein übermäßiges Passungsspiel mit den Sitzen feststellen lassen, müssen sie mit den geeigneten Werkzeugen entfernt werden.
Sollte sich das Entfernen der Zentrierbuchsen (19) aus den Aufnahmen im Gehäuse als schwierig erweisen, sind die Buchsen mit einem linksgängigen Gewindedreher herauszudrücken.
Wichtig
Die entfernten Buchsen (19) immer mit diesem Verfahren ersetzen.
Überholung der Kurbelwellenlager
Diese Lager haben gegeneinander versetzte Laufbahnen. Dadurch werden die Lasten über die Kugeln von einer Laufbahn zur nächsten entlang von Linien übertragen, die mit der Lagerachse einen bestimmten Winkel bilden. Schrägkugellager können sowohl radiale als auch axiale, d.h. kombinierte ‑Belastungen aufnehmen.
Dieser Lagertyp kann direkte axiale Belastungen nur in einer Richtung aufnehmen. Dies bedeutet, dass es im Fall einer radialen Belastung zu einer axialen Krafteinwirkung kommt, die von einer anderen, in die entgegengesetzte Richtung wirkenden Kraft ausgeglichen werden muss: Diese Lager werden daher im Allgemeinen gegenüberliegend montiert.
Austausch der Lager:
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Wichtig
Bei besonders abgenutzten Motoren können die Außenringe des Lagers womöglich nicht mehr das korrekte Montageübermaß mit den Gehäusehälften aufweisen.
 
Das Montageübermaß zwischen Gehäuse und montierten Lagern (4) und (23) darf nicht unter 0,03 mm liegen. Andernfalls die Gehäusehälften austauschen.
Wichtig
Nach der Installation der neuen Kurbelwellenlager muss die Kurbelwelle, den Beschreibungen in den Abschnitten „Seitenspiel der Wellen“ und „Montage der Gehäusehälften“ dieses Abschnitts gemäß, untergelegt werden.
Montage der Gehäusehälften
Die Gehäusehälften müssen unbeschädigt und vollkommen sauber sein. Die Kontaktflächen müssen völlig glatt und gratfrei sein.
Einbau der Gehäusehälfte auf Kupplungsseite
An der Innenseite der Gehäusehälfte müssen folgende Bauteile vorhanden sein:
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Das Hauptlager (14) der Primärgetriebewelle mit den Schrauben (18) und dem Distanzstück (17) befestigt: Die vorgeschriebene Schraubensicherung auf die Schrauben (18) auftragen und mit einem Anzugsmoment von 10 Nm (min. 9 Nm - max. 11 Nm (Abschn. 3 - 3, Anzugsmomente - Motor) anziehen.
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Einbau der Gehäusehälfte auf Lichtmaschinenseite
An der Innenseite der Gehäusehälfte müssen folgende Bauteile vorhanden sein:
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Schraubensicherung auf die Schrauben (8) auftragen. Das Halteplättchen (9) am Lager der Sekundärgetriebewelle (10) durch bündiges Ansetzen der Schrauben (8) in die Gehäusehälfte auf Kettenseite installieren.
Hinweis
Die Senkbohrungen des Lagerhalteplättchens müssen nach oben gerichtet sein.
 
Die Schrauben (8) mit einem Anzugsmoment von 10 Nm (min. 9 Nm - max. 11 Nm) (Abschn. 3 - 3, Anzugsmomente - Motor) anziehen.
Das Lager (12) am Ende der Primärgetriebewelle mit innerem Distanzstück (13): die Lagernadeln fetten.
Den vorab aus dem Lager entfernten Innenring (B) bündig wieder in das Lager einsetzen. Den Innenring einfetten.
Das Kurbelwellenlager (4).
Das Kugellager (7) mit Seegerring (6) an der Steuervorgelegewelle mit der geschlossenen Käfigseite aus Kunststoff zur Gehäusehälfte ausrichten.
Hinweis
Bis auf die Kurbelwellenlager haben die Lager keine bestimmte Montagerichtung: die Lager sollten jedoch mit den „Beschriftungen“ nach oben eingebaut werden.
Seitenspiel der Wellen
Vor dem Schließen der Gehäusehälften müssen die Stärken der Passscheiben berechnet werden, die das Axialspiel der Kurbel- und Getriebewellen bestimmen.
Die Stärke der Passscheiben wird wie folgt berechnet.
Seitenspiel der Kurbelwelle
Nach dem Einbau der neuen Kurbelwellenlager zur Bestimmung des Maßes „SA“, das dem Gesamtwert der Passscheiben entspricht, folgendermaßen vorgehen:
das Maß „LA“ zwischen den Auflageflächen der Lager an der Kurbelwelle ermitteln;
die Tiefenmaße „LA1“ und „LA2“ ermitteln, die der Distanz zwischen der Kontaktfläche zwischen Gehäusehälften und Auflagefläche des Innenrings der Lager entsprechen;
eine Vorspannung von 0,30 mm hinzugeben, damit sich die Axiallager der Kurbelwelle vorschriftsmäßig setzen können, also Innenring in Außenring.
Daraus ergibt sich:
SA=LA1+LA2+0,30-LA.
Um das Maß einer einzelnen Passscheibe berechnen zu können, muss man berücksichtigen, dass:
SA=SA1+SA2
wobei „SA1“ und „SA2“ die Passscheiben für die Gehäusehälften an der Kupplungs- 1 und der Kettenseite 2 darstellen.
Unter Berücksichtigung der Wellenfluchtung erhalten wir damit:
SA1=LA1+0,15-LA/2
und dann das zweite Passscheibenmaß: SA2=SA-SA1.
Praktisches Verfahren zur Bestimmung der Passscheiben für die Kurbelwelle
Über die vorstehenden Angaben hinaus möchten wir an dieser Stelle ein praktisches Verfahren schildern, welches ein Bestimmen der korrekten Stärke der auf die Kurbelwelle zu montierenden Passscheiben ermöglicht.
An jeder Seite der Kurbelwelle eine Passscheibe (A) mit einer Mindeststärke (1,90 mm) aufbauen, um den Kontakt der Kurbelwellenwange mit dem Gehäuse zu verhindern.
Die Kurbelwelle in die Gehäusehälfte setzen und das Gehäuse schließen.
Vier M8 Schrauben in die auf der Abbildung dargestellten Sitze setzen und mit einem Annäherungsmoment von 19 Nm (min. 17 Nm - max. 21 Nm) (Abschn. 3 - 3, Anzugsmomente - Motor) anziehen.
Die Grundplatte auf dem Gehäuse befestigen und eine Messuhr (B) mit Magnetbasis darauf ansetzen.
Den Messfühler auf den Kurbelwellenzapfen setzen und die Messuhr in dieser Position auf Null stellen.
Einen Hebel (C) zwischen Gehäuse und Kurbelwellenwange ansetzen und letztere so zum Instrument hin drücken.
Auf der Messuhr nun das gesamte Ist-Spiel ablesen. Dazu den Vorspannungswert (0,30 mm) und den der verwendeten Passscheiben (1,90x2=3,8 mm) zurechnen.
Den so errechneten Wert nun durch zwei teilen. So erhält man den Wert der auf jeder Seite der Kurbelwelle einzusetzenden Distanzstücke.
Hinweis
Nach dem Schließen der Gehäusehälften muss sich die Kurbelwelle mit leichtem Montageübermaß in den neuen Lagern drehen lassen.
Seitenspiel der Getriebewellen
Als Ersatzteile sind folgende Passscheiben erhältlich.
 
Seitenspiel der Schaltwalze
Als Ersatzteile sind folgende Passscheiben erhältlich.
 
Montage der Gehäusehälften
Falls zuvor entfernt den Stift (24) nach Auftrag von Schraubensicherung mit einem Anzugsmoment von 15 Nm (min. 13 Nm - max. 17 Nm) (Abschn. 3 - 3, Anzugsmomente - Motor) anziehen.
Die Steuervorgelegewelle (2) in das Rollenlager (21) an der Gehäusehälfte Kupplung aufbauen.
Um eine Beschädigung des Dichtrings (20) an der Steuervorgelegewelle zu verhindern, sollte das Gewinde des Wellenzapfens mit der Kappe 88700.5749 geschützt werden. Den Dichtring (20) mit Alkohol befeuchten und so an der Steuervorgelegewelle montieren, dass er am Rollenlager (21) anliegt.
Den Sprengring (1) in den Sitz an der Welle montieren, dann die Schutzkappe abnehmen.
 
Hinweis
Vor dem Einbau von bereits verwendeten Teilen des Getriebes in die Gehäusehälfte prüfen, dass die Innenringe (A) der Lager am Primärgetreibewellenzapfen auch wirklich im entsprechenden Lager montiert und nicht etwa noch auf der Primärgetriebewelle verblieben sind.
Die Getriebewellen ineinander greifen lassen, dann nach Einfügen der zuvor berechneten Passscheiben in die kupplungsseitige Gehäusehälfte einbauen.
Die Schaltgabeln des 1.- 4. und 2.- 3. Gangs (B) in die entsprechenden Kulissen der angetriebenen Zahnräder der Sekundärgetriebewelle einfügen.
Hinweis
Die beiden Schaltgabeln sind gleich.
Die Schaltgabel des 5. - 6. Gangs (C) in das angetriebene Zahnrad der Primärgetriebewelle einfügen.
Die Schaltwalze (D) mit den berechneten Passscheiben in der Gehäusehälfte installieren.
In die zuvor montierten Schaltgabeln nun die Stifte (E) einsetzen.
Die Kurbelwelle mit der berechneten Passscheiben in das Lager der kupplungsseitigen Gehäusehälfte einsetzen, dabei die Pleuel (E) an den entsprechenden Sitzen der Zylinder ausrichten.
Kontrollieren, ob die beiden Zentrierbuchsen (19) installiert sind.
Nach dem Einfetten, um den O-Ring (5) in seinem Sitz zu halten, letzteren am Ölkanal zwischen den beiden Gehäusehälften positionieren.
Wichtig
Sicherstellen, dass die Pleuel (E) korrekt in den Sitzen der Zylindern angeordnet sind. Eine falsche Anordnung würde unweigerlich eine erneute Öffnung der Gehäusehälften notwendig machen.
Gleichmäßig DUCATI Flüssigdichtung auf die Kontaktfläche der Gehäusehälfte auftragen, wobei darauf zu achten ist, dass sämtliche Bohrungen, so wie auf der Abbildung dargestellt, umrandet werden.
Die Gehäusehälften (3) und (16) zusammenbauen und dazu ggf. mit einem Gummihammer um die Wellenbereiche herum klopfen.
Die Befestigungsschrauben vorbereiten und an der Gehäusehälfte der Lichtmaschinenseite (3) ansetzen, dabei ihre unterschiedlichen Längen beachten.
 
Alle Verbindungsschrauben progressiv bis auf Anschlag festziehen, dabei von den Schrauben mit dem größeren Durchmesser (M8) beginnen.
Die beiden Schrauben M8 (22) in die kupplungsseitigen Gehäusehälfte (16) ansetzen.
Alle Schrauben mit den nachstehend angegebenen Anzugsmomenten (Abschn. 3 - 3, Anzugsmomente - Motor) anziehen:
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Die Kurbelwelle muss mit einem gewissen Übermaß in den Kurbelwellenlagern drehen (sie muss eine Vorspannung von 0,15÷0,20 mm aufweisen), dann sicherstellen, dass sich alle montierten Bauteile freigängig drehen und bewegen können.
Den Dichtring (11) mit dem entsprechenden Stopfen (T) auf die Sekundärgetriebewelle aufbauen.
 
Die Schwungrad-/Lichtmaschineneinheit wieder montieren