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 Ersatzteilkatalog
Wichtig
Die fett gedruckten Bezugsnummern dieses Abschnitts weisen auf Bestandteile hin, die nicht in den neben dem Text stehenden Abbildungen, sondern in der vorliegenden Explosionszeichnung dargestellt werden.
Ausbau der Kurbelwelle
 
Nach dem Öffnen der Gehäusehälften die Kurbelwelle (1) komplett mit Pleueln (5) herausnehmen.
Zerlegen der Baugruppe Kurbelwelle
Zum Zerlegen der Kurbelwellenbaugruppe die Schrauben (8) abschrauben und die Pleuel (5) von der Kurbelwelle (1) abnehmen.
Wichtig
Darauf achten, dass die Pleuelkomponenten nicht untereinander vertauscht werden und dass die Originalausrichtung beibehalten wird.
Überholung der Pleuel
Folgende Maßkontrollen an den Pleueln vornehmen:
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Bei übermäßigem Verschleiß das Pleuel ausbauen. Die Pleuelaugenbuchse muss sich in einem guten Zustand befinden und fest im Pleuellage sitzen. Die Parallelitätsabweichung prüfen. Sie ist 100 mm von der Längsachse des Pleuels zu ermitteln:
hier muss H-h unter 0,02 mm liegen, andernfalls muss das Pleuel ausgetauscht werden.
Der Pleuelfußdurchmesser muss unter die vorgeschriebenen Werte fallen (Abschn. 3 - 1.1, Zylinder/Kolben).
Vorzugsweise Kurbelwellen und Pleuel der gleichen Klasse verwenden.
Austausch der Pleuellagerschalen
Die Lagerschalen (7) sollten bei jeder Motorüberholung ausgewechselt werden.
Sie werden bereits montagefertig geliefert und müssen daher nicht mehr mit Schabern oder Schleifpapier nachgearbeitet werden.
Austausch der Pleuelaugenbuchse
Zum Austausch der Buchse (6) das abgebildete Werkzeug verwenden. Hiermit die verschlissene Buchse ausziehen und gleichzeitig die neue (A) einsetzen.
Die neue Buchse mit dem Einschnitt auf 90° zur oberen Bohrung des Pleuelkopfs am Pleuelkopf ausrichten.
In die neue Buchse müssen die erforderlichen Ölbohrungen über mit den bereits am Pleuelkopf vorhandenen Kanälen gebohrt werden.
Die neue Buchse auf den Innendurchmesser (D) von 18,006÷18,024 mm aufreiben.
Überholung der Kurbelwelle
Die Kurbelwellen- und Hubzapfen dürfen weder Riefen noch Rillen aufweisen.
Die Gewinde, Federkeilsitze und Nuten müssen sich im guten Zustand befinden.
Die Ausrundung zwischen Hubzapfen und Wange darf keine Verschleißerscheinungen oder Grate aufweisen.
Ausrundungsradius: 1,5 mm.
Mit Hilfe eines Mikrometers die Unrundheit und Konizität des Hubzapfens an verschiedenen Stellen messen (Abschn. 3 - 1.1, Zylinder/Kolben).
Mit einer Messuhr die Fluchtung der Kurbelwellenzapfen messen, dazu die Kurbelwelle zwischen zwei Pinolen einspannen (Abschn. 3 - 1.1, Zylinder/Kolben).
Alle Schraubstopfen (4), (3) und (2) an der Kurbelwelle lösen und sie dazu ggf. erwärmen, um die bei der Montage aufgetragene Schraubensicherung zu entfernen.
Für diese Arbeitsmaßnahme einen Fön verwenden, der eine Temperatur von 150 °C erreicht.
Alle Ölkanäle mit Metallbürsten geeigneten Durchmessers reinigen und Rückstände, die den Öldurchfluss hindern könnten, mit Druckluft ausblasen.
Auf das Gewinde der Schraubstopfen (3), (4) und (2) Schraubensicherung auftragen, dann erneut montieren.
Die Schraubstopfen (2) und (4) mit einem Anzugsmoment von 13 Nm (min. 11 Nm - max. 15 Nm) und den Schraubstopfen (2) mit einem Anzugsmoment von 15 Nm (min. 13,5 Nm - max. 16,5 Nm) (Abschn. 3 - 3Anzugsmomente - Motor) anziehen..
Montagespiel zwischen Pleuellagerschalen und Hubzapfen
Für die Kontrolle des Montagespiels zwischen Pleuellagerschalen und Kurbelwelle einen „GRÜNEN Plastigage PG-1“-Messstreifen (A) auf den Hubzapfen legen.
Das Pleuel mit den Original-Pleuellagerschalen (7) montieren (siehe vorherige Seite), dann die Schrauben (8) mit 49 Nm anziehen.
Das Pleuel entfernen und die Stärke des Messstreifens mit der Bezugsskala (B) messen.
Sollte die erfasste Stärke, die dem vorliegenden Spiel entspricht, nicht unter die vorgeschriebenen Grenzwerte (Passungsspiel der Pleuellagerschalen-Hubzapfen der Kurbelwelle im Abschn. 3 - 1.1, Zylinder/Kolben) fallen, müssen die Pleuellagerschalen oder die Kurbelwelle ausgetauscht werden.
Zusammenbau der Kurbelwelleneinheit
Vor der Montage prüfen, ob die Kurbelwellen- und Hubzapfen an der Kurbelwelle frei von Graten oder Verschleißspuren sind: die Flächen ggf. mit sehr feinem Schleifpapier und Öl nacharbeiten.
Die Kehlen müssen in einwandfreiem Zustand sein und dürfen Beschädigungen aufweisen.
An jedem Pleuel zwischen Pleuellagerdeckel und entsprechender Pleuelstange prüfen, ob die Zentrierstifte (A) vorhanden sind.
Die Stifte reinigen und mit Druckluft trocknen.
Den Hubzapfen und die Pleuellagerschalen reinigen, dann mit Motoröl schmieren und die Pleuel daraufhin in ihrer ursprünglichen Montageposition an der Kurbelwelle montieren.
Lagerdeckel und Pleuel mit der Markierung auf gleicher Seite einbauen.
Neue Spezialschrauben (8) verwenden und deren Gewinde, die Unterseite des Schraubenkopfs und die Gewindebohrung der Pleuelstange durch Einfüllen des vorgeschriebenen Fetts über die beiden Lochenden schmieren.
Achtung
Das verwendete Fett kann bei Kontakt zu Hautreizungen führen, daher sollten Schutzhandschuhe getragen werden.
Wichtig
Das Schmieren der Pleuelschrauben ist sowohl für die korrekte Montage als auch zur Vermeidung von Materialbrüchen entscheidend.
Die Pleuelschrauben dürfen nur für einen Anzug verwendet werden.
 
Zum Fluchten der Pleuel provisorisch den Kolbenbolzen (L) montieren.
Das Distanzstück (H) des Werkzeugs 88713.2878 zwischen die Pleuel einfügen und das verbliebene Axialspiel durch Einfügen der Maul-Fühlerlehre (I) zu Werkzeug 88713.2878 beseitigen. Die Lehre ist in folgenden Stärken verfügbar:
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0,1 mm - 0,2 mm - 0,3 mm.
Einen Drehmomentschlüssel, so wie auf der Abbildung dargestellt, verwenden und die Schrauben (8) mit dem angegebenen Anzugsmoment (Abschn. 3 - 3, Anzugsmomente - Motor) anziehen:
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Die Fühlerlehre abnehmen und überprüfen, ob folgendes Axialspiel Pleuel/Kurbelwelle vorliegt: 0,15÷0,35 mm.
Montage der Kurbelwelle
Die komplette Kurbelwellenbaugruppe in die Gehäusehälfte einfügen und den Beschreibungen im Abschn. 9 - 9.2, Seitenspiel der Wellen, gemäß ausdistanzieren.
Wichtig
Sicherstellen, dass die Pleuel (5) korrekt in ihren Sitzen an den Zylindern ausgerichtet sind. Eine falsche Anordnung würde unweigerlich eine erneute Öffnung der Gehäusehälften notwendig machen.